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Freizeitsportlern schadet Eiseskälte

Es lebe der Breitensport: Immer mehr Deutsche tun in der Freizeit etwas für ihre Gesundheit, ohne gleich an Wettkämpfen teilzunehmen oder Rekorde zu jagen. Folglich nimmt auch die Zahl der Sportverletzungen zu. Rund 1,5 Millionen sind es jährlich. Jede fünfte Verletzung betrifft Muskeln, Sehnen und Bänder. Muskelfasern können durch direkte Einwirkung oder plötzliche Überlastung reißen. Bei Verrenkungen großer Gelenke rangiert die Schulterluxation auf Platz eins.    

Tipps für Freizeitsportler: zum Arzt, keine EiseskälteVereine der Bundesliga haben für solche Fälle extra eine medizinische Abteilung. Freizeitsportler fragen zu Risiken und Nebenwirkungen am besten ihren Arzt, Physiotherapeuten oder Fitnesstrainer. Ein anerkannter Experte ist Prof. Dr. Johannes Zeichen (Foto), Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Johannes Wesling Klinikum in Minden. Sein Rat: Vor Beginn der sportlichen Aktivitäten sollten zwei Ärzte zum Gesundheitscheck aufgesucht werden - je ein Orthopäde und Internist. Beide sollten zusammenarbeiten. Wenn die Mediziner grünes Licht geben, kann es auch schon losgehen.

„Übungen zum Aufwärmen und Dehnen sind immer das Erste“, rät Prof. Zeichen. Tipp Nummer zwei: Übertriebener Ehrgeiz sei gerade zu Beginn ein grundlegender Fehler. Speziell für Anfänger gilt daher: langsam angehen lassen. „Wichtig ist Kontinuität“, betont der Professor. Bei Ausdauersportarten empfehle sich Training an zwei bis drei Tagen wöchentlich, jeweils etwa eine Stunde lang.

Ruckartige Bewegungen sollten auf jeden Fall vermieden werden. Training in winterlicher Kälte kann ebenfalls riskant sein. „Minusgrade sind gefährlich“, warnt Prof. Dr. Zeichen. „Bei Muskeln kann dies zu Rissen führen.“ Mehr noch: Durch die Verengung der Lungengefäße könnten Sportler bei Kälte Kreislaufprobleme bekommen.

Im Fitness-Studio sind derartige Temperaturen nicht zu erwarten. Der Mediziner empfiehlt Einsteigern, sich einen erfahrenen Trainer zu suchen, anstatt auf eigene Faust Gewichte zu stemmen. Egal, welche Sportart es sein soll, Muckibude oder freie Natur: „Informationen kann man sich aus dem Internet besorgen.“ Grundsätzlich hätten alle Trendsportarten, bei denen „Action“ groß geschrieben werde, ein höheres Risiko. „Aber Sport ist besser als kein Sport“, sagt Prof. Dr. Zeichen. Er selbst macht regelmäßig Fitnesstraining, geht schwimmen und schwingt sich im Sommer aufs Fahrrad - am liebsten an der Weser.