Kopfattacke Migräne
In Deutschland sind zirka zwölf Prozent der Menschen von Migräne betroffen, davon zwei Drittel Frauen. Der Begriff Migräne leitet sich vom griechischen Wort hemikranion ab, das soviel bedeutet wie "halber Schädel" und ist damit angelehnt an den meist einseitig auftretenden Schmerz. Dieser ist hämmernd, pulsierend, pochend, von mittlerer bis hoher Stärke und kann vier bis 72 Stunden andauern. Hinzu kommen Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit.
Zehn bis 15 Prozent der Betroffenen leiden unter einer Migräne mit Aura. Hierbei kommt es über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten zu neurologischen Seh- und Empfindungsstörungen wie Flimmern vor den Augen oder Taubheitsgefühle in den Händen. Neben Kindern und Teenies leidet besonders die Altersgruppe zwischen 35 und 45 Jahren unter den Attacken, weiß der Lübbecker Apotheker Volkhard Meyer (Foto), Inhaber der Bahnhof-Apotheke.
Bei einem Migräneanfall kommt es durch ein Ungleichgewicht des Serotonin-Haushaltes im Gehirn zu einer Erweiterung und Entzündung der Blutgefäße im Bereich der Hirnhaut und die Nerven werden stimuliert. Bis heute sind die genauen Ursachen von Migräne noch nicht bekannt. Wissenschaftler gehen zurzeit davon aus, dass bestimmte Erbanlagen Gehirn und Nervensystem besonders empfindlich für innere und äußere Reize machen. So gibt es eine Fülle von Faktoren, die eine akute Attacke auslösen können: beruflicher Stress, starke psychische Belastungen, Hormonumstellungen wie Menstruation, Schlafmangel, aber auch zu langes Schlafen zum Beispiel am Wochenende, anstrengende Tätigkeiten, Wetterumschwünge, helles Licht, bestimmte Nahrungsmittel und auch das Auslassen von Mahlzeiten. Hilfreich ist es deshalb, ein Migräne-Tagebuch zu führen, um ein genaues Bild von den individuellen Auslösern zu bekommen.
Ist eine Attacke im Anmarsch, stehen eine Reihe von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen oder die Triptane zur Verfügung. Zu beachten ist allerdings, dass ein Gebrauch dieser Mittel an mehr als zehn Tagen pro Monat zu einem Medikamenten indizierten Kopfschmerz führen kann! Deshalb ist es wichtig, häufigen Anfällen vorzubeugen. Dies kann medikamentös, beispielsweise mit sogenannten Betablockern erfolgen oder in Form von Entspannungstechniken wie autogenem Training oder der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson. Leichter Ausdauersport wie Joggen, Radfahren, Schwimmen, Walking und das Meiden der persönlichen Auslöser helfen, die Schmerzattacken zu verhindern