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Rosmarin - die unendliche Karriere eines Krautes

Rosmarin (lat. Rosmarinus officinalis), im Volksmund auch als Weihrauchkraut, Anthoskraut, Brautkleid, Meertau oder Kranzenkraut bezeichnet, gehört zur Familie der Lippenblütler und ist in den warmen Mittelmeergebieten beheimatet, wo er mit Vorliebe an trockenen Hängen wächst. Als Duftpflanze, in der Küche und in der Heilkunde wird Rosmarin, die Heilpflanze des Jahres 2011, sehr geschätzt, weiß der Lübbecker Apotheker Volkhard Meyer (Foto), Inhaber der Bahnhof-Apotheke.

Die stark duftende, frostempfindliche Strauchpflanze wächst bis zu zwei Meter hoch, hat hellblaue, kleine Blüten und längliche, nadelförmige, immergrüne Blätter. In der Antike war Rosmarin ein Ersatz für teuren Weihrauch und bei den alten Ägyptern sollte er als Grabbeilage die Pharaonen im Jenseits schützen. Er war der Göttin Aphrodite geweiht und stand symbolisch für Liebe und Schönheit. Als Hochzeitsschmuck trug man früher und in manchen Gegenden auch heute noch ein Sträußchen oder Kränzchen mit Rosmarinzweigen. Das Hochzeitspaar sollte dadurch eine glückliche Ehe haben und sich treu bleiben. Rosmarin findet als Arznei- und Gewürzpflanze Anwendung, wobei die Blätter und das aus den Blättern und Stengeln gewonnene Öl zum Einsatz kommen.

Äußerlich wird das Öl zur Durchblutungsförderung bei Muskel- und Gelenkrheumatismus, sowie Kreislaufbeschwerden angewandt. Ein Bad mit Rosmarinblättern wirkt zum Beispiel sehr anregend, sollte jedoch nicht abends genommen werden, da es dann eventuell zu Schlafstörungen führen kann. In der Aromatherapie wird Rosmarinöl gegen Konzentrationsschwäche eingesetzt. Es wirkt ausgleichend und stärkt das Bewusstsein. Die Heilpflanze regt den Appetit an, wirkt krampflösend und verdauungsfördernd und beugt damit Völlegefühl und Blähungen vor. Aufgrund der Stärkung von Herz und Kreislauf wirkt die Pflanze gegen einen niedrigen Blutdruck, nervöse Herzbeschwerden und Herzrhythmusstörungen. Ein Tee aus Rosmarinblättern kann ausbleibende Periodenblutungen auslösen, Menstruationskrämpfe lindern und gegen Wechseljahresbeschwerden helfen. Größere Dosen des Öls sollten nicht innerlich angewendet werden, da es zu heftigen Magen-, Darm-, und Nierenreizungen kommen kann. Während der Schwangerschaft sollte Rosmarin nicht angewendet oder eingenommen werden.