Aktion "Besser Heizen - Kosten regeln"
Die Verbraucherzentrale NRW informiert - passend zum Beginn der Heizperiode - über Möglichkeiten, die Heizkosten zu senken. Alleine in ungedämmten Heizungsrohren schlummert z.B. in Espelkamp ein Einsparpotenzial von 230.000 Euro. Es gibt Tipps und Beratung für jeden Geldbeutel. Das Angebot richtet sich an alle Menschen im Kreis Minden-Lübbecke.
Einfach ein paar Fertigteile aus dem Baumarkt anbringen und sofort Energie und Geld sparen? Tatsächlich ist es manchmal so leicht, wie die Verbraucherzentrale NRW mit ihrer aktuellen landesweiten Kampagne „Besser heizen – Kosten regeln“ zeigt, die sie jetzt in der Infostelle der Verbraucherzentrale in Espelkamp, Wilhelm-Kern- Platz 1, vorgestellt hat. Oft unterschätzt wird zum Beispiel die Dämmung von Heizungsrohren, mit der allein die Bewohner von Ein- und Zweifamilienhäusern in Espelkamp zusammen jährlich rund 230.000 Euro sparen könnten.
Unser Foto zeigt von Cornelia Franke-Röthemeyer und Britta Friedrichsmeier von der Verbraucherzentrale NRW, die die die Aktion "Besser heizen - Kosten regeln" präsentieren.
Blanke Heizungsrohre in kalten Kellern geben ständig ungenutzte Wärme ab, verschwenden also Energie. „Im Schnitt rund 14 Euro pro Rohrmeter können Verbraucher jedes Jahr sparen, wenn sie warme Heizungsrohre im kalten Keller dämmen“, erklärt Energieberaterin Britta Friedrichsmeier. Die Kosten dafür liegen unter zehn Euro pro Meter, die Maßnahme lohnt sich also schon im ersten Jahr. Auch das Klima profitiert: „In Espelkamp könnten wir über 3 Millionen kWh und 800 Tonnen CO2 einsparen, allein durch diese Rohrdämmung in Ein- und Zweifamilienhäusern“, sagt Friedrichsmeier. Denn etwa jedes dritte Haus habe erfahrungsgemäß unzureichend gedämmte Rohre im unbeheizten Bereich, obwohl die Maßnahme teilweise sogar vorgeschrieben sei.
Es gibt aber noch mehr Wege zur Heizkostensenkung. Besonders schnell können viele Gaskunden sparen: Ihnen empfehlen die Verbraucherschützer, ihren Vertrag unter die Lupe zu nehmen und nach günstigeren Tarifen Ausschau zu halten. „Rund 369 Euro jährlich können bei einem Verbrauch von 20.000 kWh in Espelkamp drin sein, wenn man aus dem günstigsten Sondertarif bei RWE zu einem anderen Gaslieferanten wechselt, ohne auf verbraucherfreundliche Vertragsbedingungen zu verzichten“, sagt Umweltberaterin Cornelia Franke-Röthemeyer. Sie führt Beratungen zum Tarifwechsel durch und hilft, unterstützt von einer aktuellen Datenbank, bei der Suche nach
günstigen Preisen zu guten Konditionen.
Sparmaßnahmen für jedes Budget hat die Verbraucherzentrale NRW zusammengestellt unter www.vz-nrw.de/besser-heizen. Dort gibt es Informationen zu Kosten, Einsparungen und Fördermöglichkeiten sowie eine Video-Anleitung für die Heizungsrohrdämmung. „Eine erste Stellschraube ist schon die richtige Bedienung des Thermostatventils am Heizkörper“, betont Friedrichsmeier. Weitere Maßnahmen sind etwa die Dämmung der Kellerdecke, der Austausch der Heizungspumpe oder die Dachdämmung. „Manche Maßnahmen amortisieren sich sehr schnell“, sagt Friedrichsmeier. „Bei anderen kommt es auf die Umstände im Einzelfall an, die am besten vor Ort in Augenschein genommen werden.“
Termine für eine persönliche Energieberatung vor Ort oder in der Beratungsstelle Minden gibt es telefonisch unter 0571- 386 379-06 sowie unter www.vz-nrw.de/besser-heizen.
Die 90-minütige „Energieberatung bei Ihnen zu Hause“ kostet 60 Euro. Termine für eine Beratung zum Gastarifwechsel für neun Euro gibt es telefonisch unter 0571- 386 379-05.
Infos zur Kampagne „Besser heizen – Kosten regeln“ der Verbraucherzentrale NRW
Die Einsparungswerte zur Rohrdämmung basieren auf folgenden Daten:
- Laut Zensus 2011 (ergebnisse.zensus2011.de) gibt es in NRW 2.946.704 Ein- und Zweifamilienhäuser. Entsprechende Werte liegen in dieser Datenbank auch für alle Gemeinden und Kreise des Landes vor.
- Nach Erfahrungen aus der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW sowie einer bereits veröffentlichten Beratungsauswertung des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv) sind die Heizungsrohre in etwa in jedem dritten dieser Häuser nicht oder unzureichend gedämmt.
- Pro Haus ist erfahrungsgemäß von einer Rohrlänge von etwa zehn Metern im unbeheizten Bereich auszugehen.
- Pro Meter Rohr ist im Schnitt ein durch Dämmung vermeidbarer Energieverlust von 207 Kilowattstunden pro Jahr zu verzeichnen, die auf 200 Kilowattstunden abgerundet werden.
- Bei einem durchschnittlichen Energiepreis von 7 Cent pro Kilowattstunde ergibt das unnötige Kosten von 14 Euro pro Meter und Jahr.
- Bei einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 267 Gramm pro Kilowattstunde ergibt das vermeidbare CO2-Emissionen von 53,4 Kilogramm pro Meter und Jahr.
- Als durchschnittlicher Haushaltsverbrauch über alle Haushalts- und Wohnungsgrößen werden 12.000 Kilowattstunden pro Jahr angenommen.
Die Einsparungswerte beim Gastarifwechsel basieren auf folgenden Daten:
- Die durchschnittliche Ersparnis beim Gastarifwechsel ergibt sich als Durchschnittswert aus allen 396 Kommunen in NRW. Sie wurden durch einen externen Dienstleister im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW zusammengetragen.
- Die Ausgangskosten entsprechen den Kosten für 20.000 Kilowattstunden pro Jahr im günstigsten Sondertarif des örtlichen Grundversorgers. Dieser Verbrauch ist zum Beispiel typisch für ein älteres Einfamilienhaus, das bisher nicht saniert wurde.
- Der jeweilige Vergleichswert ergibt sich aus dem Durchschnitt der fünf günstigsten vor Ort verfügbaren Tarife mit verbraucherfreundlichen Vertragsbedingungen.
- Diese Bedingungen sind: höchstens ein Jahr Mindestlaufzeit, höchstens ein Monat Folgelaufzeit und höchstens vier Wochen Kündigungsfrist.
- Einmalige Bonuszahlungen sind nicht eingerechnet.
- Reine Online-Tarife wurden unterschiedslos berücksichtigt.
- Es wurden Preisänderungsankündigungen zum Stichtag 1. Oktober 2015 berücksichtigt. In Einzelfällen kann es vorkommen, dass kurzfristige Preisänderungen bei Sondertarifen nicht berücksichtigt werden konnten.
Vereinbaren Sie einen Beratungstermin zum Tarifwechsel
Verbraucherzentrale NRW e.V., Beratungsstelle Minden, Portastr. 9, 32423 Minden
Cornelia Franke-Röthemeyer, Tel. 0571-38637905