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10 Jahre Zentren für Pflegeberatung im Kreis Minden-Lübbecke

Minden-Lübbecke -

www.pflegeberatung-minden-luebbecke.de

Mitarbeiterinnen der Zentren für Pflegeberatung (v.l.) Regina Pallapies, Birgit Haarmeyer, Erika Kroll, Elisabeth Riese, Angelique Schneckener, Helene Wittmann, Susanne Fartak, Andrea Engelage, Anke Elsing, Thomas Macher, Ellen Hoffmann, Hartmut Emme von der Ahe und Doris Pick.

Das zehnjährige Bestehen der Zentren für Pflegeberatung haben rund 70 Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie dem hiesigen Sozial- und Gesundheitswesen im Kreishaus in Minden in einer gemeinsamen Feierstunde gewürdigt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Cornelia Benninghoven, Festvorträge hielten Prof. Dr. Verena Begemann von der Hochschule Hannover und Hartmut Emme von der Ahe. Kreisdirektorin Cornelia Schöder hob die große Bedeutung von Pflegeberatung hervor angesichts einer steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen und eines anhaltenden Ausbaus der Pflegeinfrastruktur: „Wissen und kompetente Beratung sind essenzielle Stützpfeiler für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen“, so die Kreisdirektorin. Ganz besonders dankte sie den Mitarbeitern der Zentren und wünschte ihnen für ihre Arbeit weiterhin viel Erfolg.

Für die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege begrüßte Thomas Volkening die Gäste. Dabei skizzierte Volkening die Entwicklung von den damaligen Info-Zentren Pflege, der Psychosozialen Begleitung und dem Infotelefon Demenz hin zu der neuen Struktur der drei Zentren für Pflegeberatung in Bad Oeynhausen, Espelkamp und Minden. „Hierbei handelte es sich erstmalig um eine neue Form der Zusammenarbeit unterschiedlicher Träger, wobei alle Beteiligten viel voneinander gelernt haben“, so Volkening.

„Für eine sorgende Gesellschaft von morgen“ lautete der Titel des Festvortrags von Prof. Dr. Verena Begemann. Dabei ging die Referentin besonders auf die Herausforderungen einer Pflege- und Sorgekultur sowie auf Sorgeberatung für einen gelingenden Alltag ein. Den zweiten Festvortrag hielt der Teamleiter der Zentren für Pflegeberatung, Hartmut Emme von der Ahe. Dabei beschrieb Emme von der Ahe die Lebenssituationen von pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen im Kreis Minden-Lübbecke. Die Lebenssituationen sind insbesondere geprägt von komplexeren Problemlagen, Mehrfachverpflichtungen zum Beispiel in Bezug auf Pflege und Beruf, faktisch keine Wahlmöglichkeiten zwischen Pflegeanbietern und nicht realisierbare gesetzliche Ansprüche aufgrund von Personalmangel in der Pflege. Emme von der Ahe schloss seine Ausführungen mit Visionen für die Zentren für Pflegeberatung im Jahr 2027.

Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Kerstin Hensel (Diakonisches Werk im Kirchenkreis Vlotho, Bad Oeynhausen), Doris Pick (Zentrum für Pflegeberatung Espelkamp), Siegfried Gutsche (Vorsitzender des Beirates zur kommunalen Pflegeplanung und zur Pflegeberatung des Kreises), Dietmar Blank (pflegender Angehöriger) und Philipp Knappmeyer (Stadt Lübbecke) unter anderem über präventive Hausbesuche, Sozialplanung und Quartiersmanagement von Städten und Gemeinden, Netzwerke vor Ort sowie Grenzen und Möglichkeiten von Pflegeberatung.

Sozialdezernent Hans-Joerg Deichholz erklärte abschließend, dass es im Kreis Minden-Lübbecke gelungen sei, dass sich Wohlfahrtsverbände, Politik und Verwaltung gemeinsam zum Thema „Pflegeberatung“ auf den Weg gemacht und eine sehr gute Beratungslandschaft geschaffen haben. Für die Zukunft wünschte sich Deichholz eine Sozialplanung in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, wovon dann auch pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen profitieren.

Mitarbeiterinnen der Zentren für Pflegeberatung (v.l.) Regina Pallapies, Birgit Haarmeyer, Erika Kroll, Elisabeth Riese, Angelique Schneckener, Helene Wittmann, Susanne Fartak, Andrea Engelage, Anke Elsing, Thomas Macher, Ellen Hoffmann, Hartmut Emme von der Ahe und Doris Pick.

10 Jahre Zentren für Pflegeberatung (v.l.): Christian Schultz (Diakonie Stiftung Salem gGmbH, kaufmännischer Vorstand/Geschäftsführer), Susanne Leimbach (Caritasverband Minden e.V., Vorstand), Thomas Volkening (PariSozial Minden-Lübbecke/Herford gGmbH, Geschäftsführer), Frank Mauritz (AWO Kreisverband Minden-Lübbecke e.V., Geschäftsführer), Prof. Dr. Verena Begemann (Hochschule Hannover), Hartmut Emme von der Ahe (Zentren für Pflegeberatung im Kreis Minden-Lübbecke, Teamleiter), Andreas Besser (DRK Kreisverband Altkreis Lübbecke e.V., Kreisgeschäftsführer), Kerstin Hensel (Diakonisches Werk im Kirchenkreis Vlotho e.V., Vorstand), Lutz Schäfer (Diakonisches Werk im Kirchenkreis Lübbecke e.V., Vorstand), Siegfried Gutsche (Beirat zur kommunalen Pflegeplanung und zur Pflegeberatung des Kreises Minden-Lübbecke, Vorsitzender), Cornelia Schöder (Kreis Minden-Lübbecke, Kreisdirektorin), Hans-Joerg Deichholz (Kreis Minden-Lübbecke, Sozialdezernent)

Hintergrundinformation:

Im Alten- und Pflegegesetz Nordrhein-Westfalen (§ 6 APG NRW) ist vorgeschrieben, dass Personen, die sich auf eine Situation der eigenen Pflegebedürftigkeit vorbereiten oder bei denen diese bereits eingetreten ist, sowie deren Angehörige trägerunabhängig über die Ansprüche und Unterstützungsmöglichkeiten entsprechend ihrer individuellen Bedarfe zu beraten sind. Im Kreis Minden-Lübbecke findet diese Beratung in den Zentren für Pflegeberatung in Bad Oeynhausen, Espelkamp und Minden statt. Verantwortet werden die Zentren durch die Arbeitsgemeinschaft Pflegeberatung; zu dieser Arbeitsgemeinschaft gehören AWO Kreisverband Minden-Lübbecke e.V, Caritasverband Minden e.V., Diakonie Stiftung Salem gGmbH Minden, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Lübbecke e.V., Diakonisches Werk im Kirchenkreis Vlotho e.V. (Bad Oeynhausen), DRK Kreisverband Altkreis Lübbecke e.V., Kreis Minden-Lübbecke, PariSozial Minden-Lübbecke/Herford gGmbH.

Zur Durchführung der Beratung haben die beteiligten Wohlfahrtsverbände und der Kreis Minden-Lübbecke eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die am 1. Januar 2012 in Kraft trat. Im Jahr 2022 finanziert der Kreis Minden-Lübbecke die Zentren für Pflegeberatung mit 659.802 Euro, das ist eine 100%-Finanzierung.

In den Zentren beraten und informieren aktuell 14 Mitarbeiter, die insgesamt rund sieben Vollzeitstellen besetzen, zu allen Fragen rund um die Betreuung und Pflege älterer Menschen. Die Beratung richtet sich an hilfe- und pflegebedürftige Menschen und auch an ihre Bezugspersonen. Zudem wird eine präventive Beratung angeboten und zu allgemeinen Hilfen im Alter oder anderen besonderen Lebenslagen (z.B. „Junge Pflege“, Menschen mit Behinderungen) informiert. Die Beratung erfolgt kostenfrei, unabhängig und ist auch telefonisch, zu Hause, in einer Pflegeeinrichtung oder als Online-Beratung möglich.

Internet: www.pflegeberatung-minden-luebbecke.de

Quelle: Kreis Minden-Lübbecke, Fotos: Mirjana Lenz / Kreis Minden-Lübbecke