Am Weltgebetstag den Zauber der Cookinseln erlebt
Espelkamp -

Frauen aus verschiedenen christlichen Gemeinden haben den Gottesdienst in Espelkamp organisiert.
Kürzlich konnte man in der St. Marienkirche in Espelkamp eine kostenlose und ganz besondere Reise erleben. Die zahlreichen Besuchenden machten sich vor dem geistigen Auge beim Gottesdienst zum Weltgebetstag auf den Weg zu den Cookinseln und konnten den besonderen Zauber sowohl musikalisch als auch auf vielfache andere Weise erleben. In Espelkamp und auch an vielen anderen Orten auf der Welt wurde zeitgleich gefeiert. Der Gottesdienst wurde vor Ort von Personen aus verschiedenen christlichen Gemeinden nach einer Liturgie von Frauen von den Cookinseln gestaltet. Der Weltgebetstag ist dabei eine der ältesten christlichen Bewegungen der Welt.
Nach einer schwungvollen musikalischen Begrüßung durch den Chor „Taktvoll“, der dazu einlud „zu kommen, zu sehen, zu hören und zu verstehen“, konnte die spannende Reise zum Südpazifik unter dem Motto „wunderbar geschaffen“ beginnen. „15 kleine Inseln liegen verstreut auf 2 Millionen Quadratkilometern und man spürt dort wenig festen Boden, sieht den Himmel und das Meer und noch mehr Meer – das sind die Cookinseln“, erklärte eine Person aus dem Vorbereitungskreis des Gottesdienstes. „Benannt sind sie nach dem britischen Seefahrer James Cook. 1832 kamen Missionare auf die Cookinseln und das Christentum brachte Hoffnung, Frieden und Leben“, ergänzte sie und machte auch deutlich, dass die Kokospalmen dort Leben spenden, denn sie bieten Schutz, Kleidung und mehr. Sucht man nach den Schätzen der Inseln, so findet man sie tief im Meer als schwarze Perlen, welche als Schmuck in der ganzen Welt bekannt sind. Darüber hinaus gibt es auch schwarze Knollen aus Mangan. Sie sind als Rohstoff sehr begehrt und ihr geplanter Abbau sorgt für reichlich Diskussionen. Auf vielen der Inseln kann man eine bunte Blütenpracht erkennen, die vielen Freude bereitet. Daraus werden Blütenkränze und mehr gefertigt. Schnell wurde deutlich: „das alles sind die Cookinseln – wunderbar sind sie geschaffen“.
Wenn man auf den Cookinseln begrüßt wird, hört man ein fröhliches „Kia Orana“ in der Sprache der Māori. Hierbei handelt es sich um die Angehörigen der indigenen Bevölkerung Neuseelands, zu dem die Cookinseln gehören. Den Anwesenden wurde deutlich gemacht, dass hinter dieser Begrüßung weit mehr als nur ein „Hallo“ steckt. Es bedeutet: „Ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest, wie die Sonne und mit den Wellen tanzt.“ Mit viel Energie wurde dieser Herzenswunsch dann auch musikalisch besungen. Wenig später wurde es interaktiv, denn mit bunten blauen Papieren, welche sich auf und ab durch die Reihen bewegten, formten alle Menschen in der Kirche eine Welle. Diese bewegte sich gekonnt durch den Kirchenraum. Nach Musik wurde dann eine Improvisation zu Psalm 133 präsentiert. Es folgten eindrucksvolle Geschichten, welche die Menschen der Cookinseln für einen Moment ganz nah erscheinen ließen. So wurde von einem jungen Mädchen berichtet, das mit ihrer Familie damals erstmalig Kontakt mit Corona hatte und große Angst erlebte. Sie fand den Weg zu Gott und betete und konnte so ihre Ängste steuern lernen. „Mein Gott kennt mich und mein ganzes Leben und das half mir, ruhig zu werden“, konnte man hören. Es folgte ein Lied passend zum Motto des Weltgebetstages, in dem besungen wurde, dass alle Menschen wunderbar geschaffen sind. Die nächste Geschichte berichtete dann eindrucksvoll von einer Person, die in der Schulzeit nicht immer in ihrer Muttersprache Māori sprechen durfte, obwohl sie sehr stolz auf ihre Kultur war. Das führte zu Rückzug, Mobbing und Isolation. Deutlich wurde aber auch das Besondere, das eben gerade in der Vielfalt der Sprache liegt. „Das sollten wir ehren und schätzen“, wurde als Fazit der Geschichte deutlich. Eine dritte Geschichte berichtete von der nachhallend eindrucksvollen Arbeit einer Kinderärztin auf den Cookinseln, die den nicht immer guten Bedingungen zum Trotz dennoch sehr dankbar für ihr Wirken und ihre Möglichkeiten ist. „Und das obwohl leider viele arbeitsfähige Menschen die Inseln verlassen müssen. Wir alle sind wunderbar geschaffen und können gemeinsam viel bewegen“, unterstrich sie. Angeschlossen wurde der Wunsch nach einer Begleitung im Alltag durch Gott, sodass möglichst jede Person in Ruhe und Zufriedenheit leben könne. Nach dem gemeinsamen „Vater unser“ rundete ein ruhig getanzter Abendsegen einen eindrucksvollen Gottesdienst ab, bevor es Raum für Gespräche und Begegnungen bei landestypischen Köstlichkeiten gab.
Im nächsten Jahr lenkt der Weltgebetstag dann den Blick nach Nigeria.