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Bundesweite Tonnenkontrollen starten am 22. September

Minden-Lübbecke -

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Erster von links: Wilfried Buhre (KAVG, Abteilungsleiter Biologische Abfallbehandlung), Dritter von links: Jens Fricke (SBM, Leiter Abfallwirtschaft und Straßenreinigung) mit dem Kontrollteam der Städtischen Betriebe Minden.

Seit Mai 2025 gelten bundesweit verschärfte gesetzliche Anforderungen an die Reinheit von Bioabfällen. Die Bioabfallverordnung setzt strengere Grenzwerte für Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall fest – eine Entwicklung, die sowohl kommunale Entsorger als auch Privathaushalte direkt betrifft.

Vor diesem Hintergrund startet die KreisAbfallVerwertungsGesellschaft mbH Minden-Lübbecke (kurz: KAVG) im Schulterschluss mit den Städten und Gemeinden des Kreises Minden-Lübbecke ab dem 22. September eine gemeinsame Kontrollaktion. Falsch befüllte Biotonnen werden von den Müllwerkerinnen und Müllwerkern stehen gelassen.

Ziel dieser zweiten bundesweiten Kontrollaktion der Mitglieder von wirfuerbio e.V. ist es, Bürgerinnen und Bürger für die saubere Trennung von Bioabfällen zu sensibilisieren und die Einhaltung der neuen Vorschriften zu unterstützen. Das Motto: „Dein Biomüll ist wichtig für’s Klima.“

Erster von links: Wilfried Buhre (KAVG, Abteilungsleiter Biologische Abfallbehandlung), Dritter von links: Jens Fricke (SBM, Leiter Abfallwirtschaft und Straßenreinigung) mit dem Kontrollteam der Städtischen Betriebe Minden

So nicht – diese Biotonne bleibt stehen, da sie mit Plastiktüten und anderen Störstoffen verschmutzt ist.

Die KAVG beteiligt sich an der Aktion, denn die Einhaltung der neuen Fremdstoffgrenzwerte ist nicht nur gesetzlich gefordert, sondern auch essenziell für die Herstellung von hochwertigem Kompost. „Die neuen Regelungen bringen die Bedeutung einer sauberen Biotonne auf den Punkt. Nur wenn wir Störstoffe vermeiden, können wir Bioabfälle effizient verwerten und hochwertige Komposterde für die Landwirtschaft gewinnen“, erklärt Henning Schreiber, Geschäftsführer der KAVG.

Wie bereits 2023 werden auch im diesjährigen Aktionszeitraum Biotonnen kontrolliert und bei gravierender Fehlbefüllung stehen gelassen. Abfallberaterinnen und -berater sowie Müllwerkerinnen und Müllwerker vor Ort klären auf. Gelbe und rote Tonnenanhänger geben Rückmeldung zur Befüllung: eine gelbe Karte erhält z.B. jemand, der seinen Bioabfall in sog. „kompostierbare“ Folienbeuteln in der Biotonne entsorgt hat, da diese im Kreis Minden-Lübbecke nicht für die Biotonne zugelassen sind. „Wer seine Tonne z.B. mit Plastiktüten oder anderen Störstoffen falsch befüllt, erhält einen roten Tonnenanhänger und muss mit einer ungeleerten Tonne sowie einer kostenpflichtigen Entsorgung als Restmüll rechnen.“, erklärt Jens Fricke, Leiter Abfallwirtschaft und Straßenreinigung bei den Städtischen Betrieben (SBM).

Die Bioabfallverwertung ist ein zentrales Element der kommunalen Kreislaufwirtschaft: Aus Küchen- und Gartenabfällen wird durch Vergärung erst Biogas, dann Strom. Die übrigbleibenden Gärreste werden zu nährstoffreichem Kompost verarbeitet – ganz ohne chemische Zusätze. Doch: „Plastik und sogenannte kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. Sie gefährden die Kompostqualität und damit unsere Umwelt“, warnt Wilfried Buhre, Abteilungsleiter Biologische Abfallbehandlung bei der KAVG. „Papiertüten sind hier die richtige Alternative.“

#wirfuerbio – Biomüll kann mehr: Unter diesem Leitsatz bündeln kommunale Betriebe seit Jahren ihre Aufklärung für saubere Biotonnen. Mit der zweiten bundesweiten Kontrollaktion wollen sie gemeinsam für die Sicherung der Qualität des wertvollen Bioabfalls sorgen – im Einklang mit der neuen Gesetzeslage.

Weitere Informationen zur Aktion:

www.wirfuerbio.de/kontrollen

www.kavg-ml.de/tonnenkontrolle

Das Problem Plastik und „kompostierbare“ Plastiktüten im Detail
Plastik und kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, können Plastiktüten nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landen so auf den Beeten und Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette. Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. „Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten moderner Kompostierungsanlagen. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen. Wir wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde“, so Wilfried Buhre, Abteilungsleiter Biologische Abfallbehandlung bei der KAVG mbH Minden-Lübbecke.

Quelle und Fotos: KAVG mbH Minden-Lübbecke