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Forschungsprojekt Klimawandel im Moorökosystem

Minden-Lübbecke -

https://www.hallo-luebbecke.de/data/Bildarchiv/2023/202307_Juli/20230720_hallo_minden_kreis_minden_Klimawandel.jpg

Foto: Mana Gharun/Universität Münster

Kürzlich haben  Wissenschaftler des Instituts für Landschaftsökologie der Universität Münster in Absprache mit dem Umweltamt des Kreises einen klimatologischen Messturm im Oppenweher Moor errichtet, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Moorökosysteme zu überwachen.

Natürliche Moore halten viel Wasser und können große Mengen an Kohlenstoff speichern. Ihre Austrocknung – entweder durch den Menschen oder aufgrund von Klimaveränderungen – führt dazu, dass der gespeicherte Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt wird. Außerdem verringert sich durch den Wasserverlust der Lebensraum für Tierarten, die auf diese Ökosysteme angewiesen sind. Moore werden auch heute noch in allen Teilen der Welt zerstört. Hier in Deutschland sind weit über 90 Prozent der Moore betroffen. Gesunde Moore gehen weltweit zehnmal schneller verloren als sie wachsen.

„Mit dem Bau des Messturms wollen wir herausfinden, wie viel Wasser verdunstet wird und wie viel CO2 das Ökosystem jedes Jahr bindet“, erklärt Projektleiterin Prof. Mana Gharun von der Universität Münster. Die Bindung von CO2 aus der Atmosphäre ist wichtig, um eine weitere Erwärmung des Klimas zu verhindern. Die Forscher werden ein hochpräzises System einrichten, das über 50 Variablen wie CO2- und Wasserfluss, Lufttemperatur, Strahlung, Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit und vieles mehr jede Minute (und einige 10-mal pro Sekunde) kontinuierlich über mehrere Jahre hinweg misst. Die Ergebnisse des Projekts nutzt die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Minden-Lübbecke, um das Oppenweher Moor unter künftigen Dürre- und Hitzebedingungen noch besser zu schützen. So können Verbesserungen im Wasserhaushalt die Funktion des Moores als Heimat bedrohter Arten und als Naturerlebnisraum für die Menschen der Region stärken. Die beliebte Kranichzug-Beobachtung im herbstlichen Moor ist dafür nur ein Beispiel von vielen.

Quelle: Kreis Minden-Lübbecke