Fußverkehrs-Check: Espelkamp macht sich auf den Weg
Espelkamp -
Die Projektgruppe für den Fußgängerverkehrs-Check.
Die Stadt Espelkamp ist im Kreis Minden-Lübbecke eine Gewinner-Kommune: Viele Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen wollen ihre Mobilität nachhaltiger ausrichten. Als Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM) stehen ihnen dafür viele Unterstützungsangebote zu Verfügung. Besonders beliebt ist der „Fußverkehrs-Check NRW“. Gefördert vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und konzipiert vom Zukunftsnetz Mobilität NRW, dient er Kommunen dazu, den Stand ihres Fußverkehrs professionell unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern. Unter den zwölf Teilnehme für das Jahr 2025 ist die Stadt Espelkamp. „Die Bewerbung hat die Jury überzeugt und ich freue mich sehr über den Zuschlag“, sagt Heiko Appelbaum. Er ist als Kommunalberater im ZNM für die Stadt Espelkamp zuständig und war jetzt beim Auftakttreffen im Rathaus Espelkamp mit dabei. Bürgermeister Dr. Henning Vieker sieht den Fußverkehrs-Check als „gute Chance, die Infrastruktur für Fußgängerinnen und Fußgänger in einem ausgewählten Bereich von Bürgerinnen und Bürgern unter die Lupe nehmen zu lassen.“ Fachlich begleitet wird das Projekt vor Ort von Lara Wohland. Die Bauingenieurin ist für die „Planersocietät Frehn Steinberg Partner GmbH“ tätig, die wiederum eine langjährige Expertise in der Begleitung von Kommunen bei Fußverkehrs-Checks hat.
Nachdem in Kürze die finalen Untersuchungsräume in Espelkamp festgelegt werden, laden die Verantwortlichen Bürgerinnen und Bürger ein an den geführten Praxis-Rundgängen teilzunehmen. „Im Idealfall wird dabei ein Querschnitt der Bevölkerung abgebildet“, sagt Christian Benker, Mitarbeiter im Bereich Stadtentwicklung und Mobilität bei der Stadt Espelkamp. Der Auftaktworkshop findet am 24. Juni 2025 um 18 Uhr im Bürgerhaus statt. Auch die Termine für die Begehungen stehen schon fest: Sie finden am 30. Juni und 7. Juli jeweils ab 18 Uhr statt.
Erfahrungsgemäß werden bereits bei den Rundgängen viele Hinweise gegeben, die seitens der Verwaltung ohne viel Aufwand umgesetzt werden können. In Espelkamp sollen die Erkenntnisse auch in das in Planung befindliche Integrierte Mobilitätskonzept einfließen.
Hintergrund des Fußverkehrs-Check
Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Sie werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und sind Bestandteil des aktuellen Koalitionsvertrages. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die von Bürgerinnen und Bürgern sowie Expertinnen und Experten gemeinsam erarbeitet werden.
Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Zudem werden die Ergebnisse abschließend durch das Planungsbüro im politischen Ausschuss der jeweiligen Kommune vorgestellt. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW sensibilisiert Verwaltung, Politik und Bürgerschaft mit dem Projekt für die Bedeutung des Gehens als Fortbewegungsart und bietet den Kommunen einen Anstoß, in die Fußverkehrsförderung einzusteigen.
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät und unterstützt die Kommunen bei der Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten für die Checks werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen.