Gewerbezelt soll neue Blüte erleben
Lübbecke -

Am gewohnten Ort, aber zum ersten Mal privat organisiert: Marktmeister Mirko Riemer (v.l.), Ausschussvorsitzender Klaus Bernotat, die Unternehmer Peter Di Meo und Raimund Hansen sowie Dezernent Philipp Knappmeyer freuen sich auf ein ausgebuchtes Gewerbezelt auf dem Blasheimer Markt.
Erstmals in der langen Geschichte des Blasheimer Markts wird das Gewerbezelt als Ganzes vergeben – an eine GbR zweier heimischer Unternehmer, die dem zuletzt schwächelnden Patienten neues Leben einhauchen wollen. Den Weg dahin hat der Ausschuss für den Blasheimer Markt in seiner heutigen Sitzung per einstimmigem Beschluss geebnet.
Ein Handlungsbedarf in Sachen Gewerbeausstellung war in den letzten Jahren unübersehbar geworden. Spätestens seit den coronabedingten Absagen des Marktes Anfang der 2020er Jahre hatte das Gewerbezelt zunehmend ein trauriges Bild abgegeben. Zuletzt musste es gar mangels Nachfrage deutlich verkleinert werden.
Der augenscheinliche Attraktivitätsverlust von Gewerbeschauen ist ein Phänomen, das der Blasheimer Markt keineswegs exklusiv hatte. Auch viele andere Jahrmärkte und Volksfeste in der Region sahen sich dem in der jüngeren Vergangenheit ausgesetzt. Nicht wenige Veranstalter haben resigniert und ihre Gewerbezelte aufgegeben – eine Entwicklung, mit der man sich in Blasheim nicht anfreunden wollte. „Für uns gehört die Gewerbeausstellung zur DNA des Markts“, so der Ausschussvorsitzende Klaus Bernotat.
Die Lösung lag am Ende näher als mancher gedacht haben mag, nämlich im Gewerbeverein Blasheim. Mit dem haben sich Ausschuss und Verwaltung ins Benehmen gesetzt und die Idee diskutiert, das Zelt in private Hände zu übergeben, um neue Gestaltungsspielräume zu eröffnen. Schließlich ergriffen die beiden Blasheimer Unternehmer Peter Di Meo und Raimund Hansen die Initiative und nahmen sich der Sache an.
In Abstimmung mit dem Ausschuss und von der Verwaltung mit einer vorläufigen Handlungsvollmacht ausgestattet, hat sich die Gesellschaft bürgerlichen Rechts „Di Meo & Hansen“ vor einigen Wochen an die Arbeit gemacht und kann schon jetzt Vollzug melden: Knapp ein halbes Jahr vor Marktbeginn ist das Gewerbezelt vollständig ausgebucht – ein Zustand, den es zuletzt vor Jahrzehnten gegeben hatte.
Als zuständiger Erster Dezernent freut sich Philipp Knappmeyer über die Entwicklung. Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner langen Tradition brauche eine Großveranstaltung wie der Blasheimer Markt immer wieder neue Impulse und Innovationen, um nicht Gefahr zu laufen, „aus der Zeit zu fallen“, so Knappmeyer. Zusammen mit den treuen Partnern unter den Beschickern, der Lebenshilfe und Lübbecke Marketing habe die Gewerbeschau auf dem BlaMa nunmehr „endlich wieder eine solide Zukunftsperspektive“.
Ein Vertrag zwischen der Stadt als Marktveranstalter und der Di Meo & Hansen GbR als Beschicker des Gewerbezelts regelt neben der Zeltgröße auch die Rahmenbedingungen. Eine Standgebühr wird für diesen Modellversuch nicht erhoben, die Kosten für das Zelt vom Beschicker getragen. Die Stadt stellt wie gewohnt unentgeltlich Parkraum für die ausstellenden Betriebe zur Verfügung und bleibt für den Sicherheitsdienst zuständig. Das wirtschaftliche Risiko trägt die Firma Di Meo & Hansen, ein Verlustausgleich durch die Stadt erfolgt nicht.
„Einen nennenswerten wirtschaftlichen Gewinn werden wir wohl kaum erzielen“, meint Raimund Hansen zu den Aussichten. „Aber wir trauen uns zu, ein starkes Zeichen zu setzen, das auch als solches wahrgenommen werden wird.“