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Glasfaserausbau: Ab jetzt wird angebaggert

Lübbecke -

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Bis vor Kurzem war es eine gemeinsame Zielvereinbarung, jetzt ist es ein Vertrag mit gegenseitigen Rechten und Pflichten. Einstimmig hat der Rat das endgültige Vertragswerk bestätigt, mit dem die Stadtwerke Lübbecke in Partnerschaft mit dem Internet-Dienstleister Greenfiber den flächendeckenden Glasfaserausbau in Angriff nehmen werden. Die geplante Bauzeit beträgt zwei Jahre. Ende 2023 soll überall in Lübbecke mit Lichtgeschwindigkeit gesurft werden können.

„Jetzt baggern wir ganz Lübbecke an!“ Mit dieser augenzwinkernden Botschaft verkünden Greenfiber-Plakate seit einigen Wochen, dass Großes bevorsteht. Nachdem die Vorvermarktungsphase trotz Corona-bedingter Einschränkungen die für einen wirtschaftlichen Ausbau nötige Beteiligung gebracht hat, kann die bauliche Umsetzung jetzt starten.

Der Kooperationsvertrag zwischen den Stadtwerken und Greenfiber bildet die rechtliche Grundlage für ein Projekt, mit dem in Lübbecke ein neuer Weg beschritten wird: Der lückenlose Ausbau in öffentlich-privater Partnerschaft, bei dem das Netz am Ende in Bürgerhand sein wird. Der Einschätzung folgend, dass Glasfaser schon bald so selbstverständlich zur Grundversorgung gehören werde wie Strom, Gas, Wasser und ein Kanalanschluss, war es von Beginn an erklärtes Ziel von Verwaltung und Politik, auch diese Infrastruktur unter öffentliche Kontrolle zu bringen.

Was zu Anfang der Gespräche mindestens eine außergewöhnliche und wohl auch eine mutige Idee war, hat mittlerweile Modellcharakter erlangt, wie der Greenfiber-Geschäftsführer bestätigt: „Wir bekommen regelmäßig Anfragen aus dem gesamten norddeutschen Raum, wie das hier auf die Schiene gesetzt wurde“, so Paul Gummert. Landauf und landab spreche man inzwischen vom „Lübbecker Weg“, der tatsächlich für viele Kommunen mit eigenen Versorgungsbetrieben eine vielversprechende Lösung darstelle. Gummert: „In Lübbecke setzen wir etwas um, das nachfolgende Generationen als eine Zeitenwende betrachten werden, und wir sind stolz darauf, unseren Teil dazu beizutragen.“

Bis Ende des Jahres sollen die konkreten Ausbauplanungen in Absprache mit den Stadtwerken und der Netzgesellschaft Lübbecke sowie der Tiefbau-Verwaltung soweit gediehen sein, dass die Bagger rollen können. Dazu werden so genannte „Cluster“ gebildet, schrittweise auszubauende Teilbereiche, deren Zuschnitt sich an logistischen Anforderungen und baulichen Erfordernissen orientieren wird.

Für Frank Haberbosch geht mit dem Glasfaser-Ausbau ein Wunsch in Erfüllung, den er nach eigenen Angaben schon seit seiner ersten Kandidatur 2015 mit sich herumtrage. „Für mich war und ist das eine der wichtigsten Weichenstellungen für die Zukunft unserer Stadt“, bekennt der Bürgermeister. Mit Greenfiber habe man einen kompetenten und flexiblen Partner gefunden, ohne den ein solches Projekt nicht zu stemmen sei. Und mit Lob für die Beteiligten in Politik und Stadtgesellschaft will der Verwaltungschef auch nicht sparen: „Hier haben die Lübbeckerinnen und Lübbecker mal eindrucksvoll gezeigt, dass sie an einem Strang ziehen können, wenn es darauf ankommt“, so Haberbosch.

Quelle: Stadt Lübbecke, Foto: Archiv