Hoffnung in herausfordernden Zeiten
Espelkamp -
Genossen sichtlich den Festgottesdienst, v.l.n.r: Die Stiftungsratsmitglieder Peter Dürr und Wilfried Windhorst, Stiftungsratsvorsitzender Kai Abruszat, Bundestagsabgeordneter Achim Post, Vorstand Pfarrer Stefan Bäumer, Bürgermeister Dr. Henning Vieker, Altbürgermeister Heinrich Vieker, Bundestagsabgeordneter Dr. Oliver Vogt und Pfarrer Friedrich Stork (Martinsgemeinde Espelkamp).
Ein dreiviertel Jahrhundert praktische und gelebte diakonische Geschichte in verschiedensten Bereichen – das ist die Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof, welche in diesem Jahr ihr 75jähriges Jubiläum feiert. Die Arbeit am Menschen, immer genau zielgerichtet dort, wo dieser gerade Hilfe braucht, ist der tägliche Auftrag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus tiefster Überzeugung. Das gilt seit der Gründung im Oktober 1948 und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Kürzlich wurde, sozusagen als Schlusspunkt des bewegten und vielfach bewegenden Jubiläumsjahres, ein Festgottesdienst gefeiert. Der große Saal im Ernst-Wilm-Haus war als Ort für den Gottesdienst bestens geeignet, denn der Raum konserviert sinngemäß die bewegte Geschichte. Die Musik des Bläserkreises der Martinskirchengemeinde unter der Leitung von Kantor Tobias Krügel trug die Besucherinnen und Besucher quasi hinein, um an festlich dekorierten Tischen Platz zu nehmen. Diakonin Liane Stork führte zusammen mit Vorstand Pfarrer Stefan Bäumer und einigen Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohnern des Ludwig-Steil-Hofs durch die Liturgie. Pfarrer Bäumer stellte in seiner Predigt unter anderem fest, dass für alle Anwesenden die Zahl 75 wohl ganz unterschiedliche Bedeutungen hätte. 75 Jahre im Leben eines Werkes wie dem Ludwig-Steil-Hof, dass sei dann doch eher noch ein jüngerer Geburtstag, wenngleich auch ein besonderer. Im Verlauf der Predigt ging es um keinen geringeren als den Stammvater Abraham, der im 1. Buch Mose zufällig auch im Alter von 75 Jahren vor einer herausfordernden Zukunft steht. Genau vor diesen Zeiten oder gerade mitten in dieser Situation, so machte Pfarrer Bäumer deutlich, steckt bei allenthalben knappen Kassen auch der Ludwig-Steil-Hof. Dennoch machen alle Beteiligten im Ludwig-Steil-Hof gerne jeden Tag weiter das scheinbar Unmögliche möglich und tun das auch aus Überzeugung. Pfarrer Bäumer hob hervor, dass es wichtig sei, bei allen Herausforderungen den Mut zu behalten und immer wieder neu die Dankbarkeit der Menschen anzunehmen, für die es im Ludwig-Steil-Hof vielfältige Angebote gibt. Nach 75 Jahren immer noch da zu sein und gestärkt in die Zukunft zu blicken sei dabei, so Pfarrer Bäumer, bedeutsam.
Ein volles Haus zum Jubiläum: der Festgottesdienst hatte viele Mitfeiernde.
Anschließend machte Stiftungsratsvorsitzender Kai Abruszat in seinem Grußwort deutlich, wie wichtig die Gründung des Ludwig-Steil-Hofs bis heute ist, darf sie doch auch als eng verbunden mit der Gründung der Stadt Espelkamp verstanden werden. Der Ludwig-Steil-Hof ist sozusagen deren Keimzelle. Die Arbeit gebe verschiedenen Menschen bis heute Zuversicht, Hoffnung und vieles mehr. Bürgermeister Dr. Henning Vieker überbrachte zum Jubiläum die besten Wünsche der Stadt Espelkamp und dankte allen Mitarbeitenden für den vielfältigen Einsatz. Er hob Espelkamp als großes evangelisches Projekt hervor, welches zusammen mit der Aufbaugemeinschaft, dem evangelischen Schulzentrum und eben dem Ludwig-Steil-Hof bis heute wirkt. Die besondere Geschichte Espelkamps findet im nächsten Jahr während des Stadtjubiläums besondere Beachtung. Die besten Wünsche überbrachte auch Superintendent Dr. Uwe Gryczan vom Evangelischen Kirchenkreis Lübbecke und hob das bedingungslose Dienen für andere Menschen in der alltäglichen Arbeit hervor. Pfarrer Friedrich Stork von der Martinsgemeinde Espelkamp schloss sich den guten Wünschen an und stellte heraus, dass die Wege der Gemeinde und des Ludwig-Steil-Hofs von Anfang an miteinander verbunden waren und heute sogar noch enger miteinander verbunden sind. Er erwähnte insbesondere die warmherzige Atmosphäre, welche man beim Ludwig-Steil-Hof allerorts spürte.