In Sundern, Levern und Destel vibriert es alle 15 Meter
Stemwede -

Die weißen Vibrationstrucks lassen die Erde für bis zu 3 Minuten zittern. Und das alle 10 bis 15 Meter. Die Daten sollen Infos zum geothermischen Potential in der Erde liefern. Foto: Geologischer Dienst NRW
In den nächsten Wochen wird es an verschiedenen Stellen in Stemwede wackeln. Der Geologische Dienst NRW lässt zwischen August oder September Vibrationstrucks durch Teile von Sundern, Levern und Destel fahren, um zu prüfen, wo Voraussetzungen für Geothermie vorhanden sind. Die entsprechenden Abstimmungsgespräche wurden jetzt in der Gemeindeverwaltung in Levern geführt.
An welchen ein bis zwei Tagen im August oder September die Vibrationsmessungen konkret durchgeführt werden, kann momentan noch nicht gesagt werden. Fest steht allerdings schon die Messlinie, entlang derer sich der Konvoi mit den vier Lkw durch die Gemeinde bewegt. Von Bohmte aus kommend geht es entlang der L770 in Sundern, dann weiter über die Straßen Weidenmoor, Knüve und Göking bis nach Levern und dann die Leverner bzw. Lübbecker Straße folgend Richtung Destel.
Alle 10 bis 15 Meter bleiben die weißen Vibro-Trucks stehen und die Rüttler werden zu Boden gelassen. Dann zittert die Erde etwa drei Minuten lang. Am Straßenrand stehen kleine Kästen, die das Ergebnis der Vibrationen aufzeichnen. Ziel der Messungen ist eine „geothermalen Charakterisierung“. So soll aus den gesammelten Geodaten eine Art Ultraschallbild des Bodens erstellt werden, um Erkenntnisse über den Aufbau des tiefen Untergrundes zu gewinnen. Speziell die Kalk- und Sandsteinformationen sind für eine geothermische Nutzung von besonderem Interesse.
„Meine Mitarbeiter der Gemeinde haben bereits jetzt auf sensible Infrastruktur entlang der Strecke hingewiesen, wie etwa Wasser oder Abwasserleitungen, Brücken oder aber auch denkmalgeschützte Gebäude“, erklärt Stemwedes Bürgermeister Kai Abruszat. „Vor allem werden sie auch penibel darauf achten, dass durch die Vibrationen keine Schäden entstehen, beziehungsweise dass mögliche Schäden auch wieder behoben werden.“
Grundlage der Untersuchungen ist der politische Entschluss in NRW, den Einsatz der Geothermie zu fördern, um die Wärmepotenziale optimal zu nutzen. Mit Geothermieanlagen lässt sich die Wärme aus dem Erdreich nach oben holen und zum Heizen und zur Stromerzeugung verwenden.
Hier findet man einen Informationsflyer und hier die Messlinie "Stemwede" als Karte.