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Inklusionsbäume – Gemeinsam. Mehr. Bewegen.

Lübbecke -

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Gemeinsam ein Zeichen für Inklusion setzen: Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, Verwaltung, Werkstätten und Wohngruppen der Lebenshilfe kamen bei der Auftaktveranstaltung im Speisesaal der Betriebsstätte „Am Osterbruch“ zusammen.

Mit dem Projekt der „Inklusionsbäume“ hat die Lebenshilfe Lübbecke eine besondere Aktion ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Kreisen, Städten und Gemeinden der Region setzen sie ein sichtbares Zeichen für gelebte Inklusion, gegenseitigen Respekt und das Miteinander aller Menschen – unabhängig von Einschränkungen oder Behinderungen.
 
Austausch auf Augenhöhe

Der Vorstandsvorsitzende des Lebenshilfe Lübbecke e.V. Georg Droste suchte in den vergangenen Monaten das persönliche Gespräch mit den Bürgermeisterinnen, Bürgermeistern und Landräten in Lübbecke, Minden, Kirchlengern, Bünde, Hille, Hüllhorst, Pr. Oldendorf, Espelkamp, Rahden, Stemwede und Herford. Grundlage für die Gespräche war ein zuvor gemeinsam entwickelter Themenkatalog. Dieser wurde im Austausch mit Beschäftigten der Werkstätten, Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnangebote, Angehörigen, Mitarbeitenden und Gremienmitgliedern erarbeitet. Alle Beteiligten brachten ihre Gedanken, Wünsche und Erfahrungen zum Thema Anerkennung und Akzeptanz von Menschen mit Behinderung ein.
 
Die Idee hinter den Inklusionsbäumen

Die Idee und Durchführung der Aktion entstand durch Lena Bredenkamp, Assistentin der Geschäftsleitung und des Vorstandes und Projektkoordinatorin. „Die Inklusionsbäume wachsen langsam – wie das Verständnis in der Gesellschaft. Aber sie wachsen. Und genau das macht Mut“, so Lena Bredenkamp.

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Georg Droste begrüßte alle Gäste herzlich zur Auftaktveranstaltung und bedankte sich bei allen Teilnehmenden.

Inklusionsbäume stehen symbolisch für ein inklusives Miteinander. Sie sollen zum Nachdenken anregen, Gespräche initiieren und Inklusion im öffentlichen Raum sichtbar machen. Neben jedem Baum wird eine Informationstafel in Leichter Sprache aufgestellt, um auch inhaltlich barrierefrei über die Bedeutung und Zielsetzung der Aktion zu informieren.
 
Auftaktveranstaltung: Ein Tag voller Wertschätzung und Begegnung

Am Donnerstag (26. Juni) fand im Speisesaal der Betriebsstätte „Am Osterbruch“ die große Auftaktveranstaltung zur Aktion statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Werkstätten und Wohngruppen kamen zusammen. Georg Droste begrüßte die Gäste mit herzlichen Worten: „Ich danke dem Kreis Minden-Lübbecke, dem Kreis Herford sowie allen Städten und Gemeinden für die gute, offene und konstruktive Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dieses gemeinsame Engagement ist ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion in unserer Region.”

Ein besonderer Dank galt dem Garten- und Landschaftsbau-Team der Lübbecker Werkstätten. Sie sorgten mit viel Einsatz dafür, dass die ersten Bäume bereits eingepflanzt werden konnten: Fabian Mevert (Gruppenleiter), Justin Tigges, Harald Kalnowski und Timm Schiermacher (Beschäftigte) stellten ihr handwerkliches Können eindrucksvoll unter Beweis.

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Tanja Krahn, Vorsitzende des Werkstattrates, machte bei ihrer Rede deutlich, dass Inklusion im Kleinen beginnt, Zeit, Vertrauen und echten Dialog braucht.

 
Auch der Herforder Landrat Jürgen Müller und Dezernent Hans-Joerg Deichholz, der stellvertretend für den Landrat des Kreises Minden-Lübbecke, Ali Doğan, teilnahm, hielten eine Rede. Beide würdigten das Engagement der Lebenshilfe Lübbecke und betonten, dass sie die Idee der Inklusionsbäume gerne begleiten und unterstützen.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Instrumentalgruppe „Rhythmusrausch“ unter der Leitung von Olaf Ronsiek begleitet.
 
„Wir wollen gehört und ernst genommen werden!“

Besonders bewegend waren die Beiträge von Tanja Krahn, Vorsitzende des Werkstattrates, sowie von Alexandra Bastians, Erik Bolz, Judith Redecker, Benjamin Estermann, Mitglieder des Lebenshilferates und ihrer Assistentin Anja Schweppe-Rahe. Als Dank und bleibende Erinnerung überreichten sie allen Gästen einen kleinen symbolischen Inklusionsbaum mit angehängten Wünschen zur Förderung von Inklusion.

In ihren Reden betonten sie, dass echte Teilhabe nur dann gelingt, wenn Menschen mit Behinderung ernst genommen und in Entscheidungen einbezogen werden. „Wir wollen auf Augenhöhe angesprochen werden und mitentscheiden – nicht nur angehört, sondern gehört werden“, so Tanja Krahn. Die Botschaft: Inklusion beginnt im Kleinen – und braucht Zeit, Vertrauen und echten Dialog.

Ein besonders schönes Beispiel für gelungene Teilhabe ist die Radiogruppe „Die Aufnehmer“, die seit fast 25 Jahren unter der Leitung von Medienpädagogin Anja Schweppe-Rahe regelmäßig Sendungen gestaltet. Sie bereiten Themen auf, stellen Fragen, mischen sich ein – und zeigen, wie Inklusion in der Medienlandschaft sichtbar werden kann.
 
Barrieren abbauen – auch in den Köpfen

Inklusion ist nicht allein eine bauliche Frage oder eine Frage des Geldes. Sie beginnt vor allem im Denken. Es geht um Sprache, Haltung, Begegnung. „Wir hören oft den Satz: ‚Ich weiß gar nicht, wie ich mit einem behinderten Menschen umgehen soll.‘ Unsere Antwort darauf ist ganz einfach: Genauso wie mit jedem anderen Menschen auch“, erzählt Tanja Krahn weiter. Diese Haltung ist der Schlüssel zu mehr Verständnis, Empathie und Miteinander.

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Vertreterinnen und Vertreter des Lebenshilferates während ihrer Rede: (v.l.n.r.) Erik Bolz, Judith Redecker, Benjamin Estermann, Anja Schweppe-Rahe (Assistentin), Heike Bredenkötter und Alexandra Bastians (hier nicht im Bild zu sehen).

Sie machte außerdem deutlich, dass kleine Veränderungen große Wirkung zeigen können – wie die Umbenennung der Straßenschilder in „Lübbecker Werkstätten“ statt „Werkstatt für Behinderte“. Solche Veränderungen prägen das Bild von Inklusion im Alltag.
 
Ein Baum als Symbol – und als Anfang

Christian Lemper, Vorsitzender der Geschäftsleitung, betonte in seinen Abschiedsworten an alle Gäste: „Inklusion gelingt, wenn man gemeinsam handelt. Mit den Inklusionsbäumen setzen wir nicht nur ein Symbol, sondern schaffen einen echten Gesprächsanlass für Veränderung.“

Quelle und Fotos: Lebenshilfe Lübbecke