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Neues Komfort-MRT am Universitätsklinikum Minden setzt Maßstäbe

Minden-Lübbecke -

Professor Dr. Jan Borggrefe, Direktor des Universitätsinstituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Minden.

Das neue MRT am Universitätsklinikum Minden ist erst das vierte weltweit, welches ausgeliefert wurde. Durch eine neue Technik kann es mit einer Feldstärke von 0,55 Tesla hervorragende Bilder erzeugen. Üblicherweise arbeiten MRTs mit Feldstärken ab 1,5 bis zu sieben Tesla, um gute Bilder erzeugen zu können.

Das Universitätsklinikum Minden setzt seine Technologieoffensive in der Radiologie fort. Jetzt wurde ein neuer Magnetresonanztomograph (MRT) in Minden angeliefert, der von Radiologen als eine neue Klasse gefeiert wird. Das Magnetom Free.Max der Firma Siemens Healthineers ist erst das vierte Gerät weltweit, welches nun in Minden im Einsatz ist. „Das Universitätsinstitut für Radiologie macht mit diesem neuen MRT einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem bundesweiten Leuchtturm. Unsere Radiologinnen und Radiologen können bessere Bilder in kürzerer Zeit und mit weniger Einschränkungen für Patientinnen und Patienten mit Implantaten machen. Im Ergebnis werden Diagnosen besser und genauer“, sagt der Medizinvorstand der Mühlenkreiskliniken Dr. Jörg Noetzel.

Professor Dr. Jan Borggrefe, Direktor des Universitätsinstituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Minden, hebt den großen Personenkreis hervor, der von dieser neuen Technologie profitiert. „Die meisten unserer Patientinnen und Patienten benötigen während ihres Klinikaufenthalts radiologische Untersuchungen. Mit dieser neuen Technologie können wir Feinheiten sehen, die wir früher nicht gesehen haben. Dadurch werden die Diagnosen exakter und sicherer. Weil wir als Universitätsinstitut alle Standorte der Mühlenkreiskliniken versorgen, profitieren auch alle Patientinnen und Patienten der Mühlenkreiskliniken von dieser technischen Verbesserung.“

Durch die einzigartige Kombination aus digitalen Technologien und der Feldstärke von 0,55 Tesla erweitert der neue Scanner die klinischen Einsatzfelder des MRTs: „Der Magnetom Free.Max ermöglicht eine hervorragende Bildgebung in allen Körperbereichen insbesondere im Bereich der Knochen, der Lunge und des Darms“, erläutert Professor Borggrefe. Es profitieren auch Patienten*innen mit Implantaten. Die sonst auftretenden Bildstörungen, sogenannte Suszeptibilitätsartefakte, gibt es nicht mehr. „Der Free.Max zeichnet sich durch den Einsatz einer geringen Feldstärke bei gleichzeitig sehr exakten Bildern aus, welche durch die besondere Scannergeometrie und den Einsatz von künstlicher Intelligenz zustande kommt. Dadurch profitieren Patientinnen und Patienten mit künstlichen Gelenken oder Herzschrittmachern, die in herkömmlichen MRTs nur sehr eingeschränkt untersucht werden können. Früher waren solche Bilder nur bei hohen Feldstärken möglich, was jedoch auch Probleme bereiten kann“, erklärt Professor Borggrefe.

Professor Dr. Jan Borggrefe, Direktor des Universitätsinstituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Minden.

Professor Dr. Jan Borggrefe, Direktor des Universitätsinstituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Minden.

Für das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sorgt der mit 80 Zentimetern sehr große Durchmesser des MRTs. Gerade Kinder und Menschen mit Ängsten in engen Räumen können sich so sehr viel entspannter untersuchen lassen. Durch weitere Techniken in der Bildnachbearbeitung werden zudem die Untersuchungszeiten verkürzt.

Auch die Umwelt profitiert von der neuen Technologie. In herkömmlichen MRTs werden häufig mehr als 1.000 Liter flüssiges Helium benötigt, welches aufwändig gewonnen werden muss. Helium wird erst nahe dem absoluten Nullpunkt bei -269 Grad flüssig. Um das Helium in dem Zustand zu halten, sind große Mengen Energie notwendig. In dem Free.Max wird dagegen nicht mal ein Liter Helium benötigt. Dadurch entfallen hohe Energiekosten zum permanenten Kühlen des Heliums sowie eine teure Quench-Vorrichtung – eine Art Notausgang zum Ablassen des Heliums im Falle eines medizinischen Notfalls.

Das neue MRT ist ein Baustein der Technologie- und Forschungspartnerschaft der Mühlenkreiskliniken mit der Firma Siemens Healthineers. In den nächsten Jahren werden etwa 30 brandneue radiologische Großgeräte an die Standorte der Mühlenkreiskliniken geliefert. Teil der Partnerschaft ist auch die bereits umgesetzte Einrichtung eines Interdisziplinären Datenlabors für Künstliche Intelligenz (IDKIS). In Kürze wird zudem eine Weltneuheit in Minden präsentiert – ein auf einer neuen Technologie basierender Computertomograph, welcher nach jahrzehntelanger Forschungsarbeit zum Wohle der Patientinnen und Patienten zum Einsatz kommt.

Quelle und Foto: MKK