Offene Gärten im Mühlenkreis - Saisonstart im Juni
Minden-Lübbecke -
Ein Eindruck aus dem Garten Kottkamp in Hüllhorst. Foto: privat
Ein Highlight für Gartenliebhaberinnen und -liebhaber sind jährlich die offenen privaten Gärten im Mühlenkreis, die dazu einladen, Garteninspirationen einzuholen und Gartentipps untereinander auszutauschen.
Sie punkten immer mehr durch ihre naturnahen Ausrichtungen für den Erhalt der Artenvielfalt und beweisen, dass ein Naturgarten bewusst und ansprechend für eine ganzjährige Blütenpracht gestaltet werden kann.
Ein Geheimtipp für Naturliebhaber in Lübbecke ist der Garten von Angela Larusch. Sie hat sich ein enormes Wissen über heimische Wildblumen angeeignet und widmet sich ihrer Anzucht. Typische Naturgartenelemente wie Benjeshecke, Sandbeet, Trockenmauer, Wildblumenwiese und sogar ein Sumpfgraben als Schutz vor Starkregen hat sie rund um ihren Resthof angelegt. Sie öffnet am 16. Juni von 11 bis 18 Uhr und gibt ihr Wissen gerne weiter.
Neu dabei ist auch der Vorgarten von Meike Wolf an der Steinkreuzstr. 33 in Minden-Dankersen. Ihr grünes Natur- und „Wartezimmer“ vor der Kleintierpraxis beherbergt auf nur 200 Quadratmetern über 400 Stauden, Büsche und Blumenzwiebeln in verschiedenen Zonen mit ebenso typischen Elementen eines Naturgartens. „Warten wird hier zum Erlebnis und hoffentlich animiert das Erlebnis zum Nachahmen“, sagt die Tierärztin, die den kargen Vorgarten in 2019 in einen lebendigen Naturgarten verwandelte. Ganzjährig öffnet sie für Patienten wie Gartenfreunde, denen sie auf Wunsch und Terminabsprache auch gern eine Führung mit Gartentipps inklusive anbietet.
Hier schaut man in den Garten der Töpferei Sundern in Stemwede-Sundern. Foto: privat
Der bekannte und beliebte Garten der Familien Meier & Müller in der Wagenfelder Str. 64 in Rahden-Tielge ist am 23. Juni von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Markantes Symbol des 5000 Quadratmeter großen Naturgartens sind die die opulenten Teichanlagen. Der Nutz- und Verweilgarten zeigt auch eine Ausstellung von Alttraktoren und Kunsthandwerkern und bietet Tagesgästen Kaffee und hausgemachte Torten sowie Bratwurst und Getränke zur Stärkung an.
Erstmalig ist auch der Garten Ordowsky in Rahden-Varl dabei. Ihren „Hof Mellon“ öffnet Christiane Ordowsky am 23. Juni von 11 bis 17 Uhr. Ihre Familie macht aus einer öden Wiese mit Blumenbeeten und Kräuterecken ein Paradies für Insekten und züchtet Biogemüse für den Eigenbedarf in Hochbeeten. Sitzecken laden zum Verweilen ein und zu ihrem ersten offenen Gartentag gibt es Kuchen.
Westfälischer Gartentag mit sieben Gärten aus dem Mühlenkreis
Zum „Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“ am 8. und 9. Juni öffnen gleich sieben Privatgärten ihre Pforten.
Wer die Gartenoase der Familie Böhne an der Bergkirchener Str. 14 in Hille-Rothenuffeln noch nicht kennt, der hat an den Westfälischen Gartentagen wie auch am 16. Juni Gelegenheit dazu. Neben einem typischen Bauerngarten gibt es eine bunte Mischung von Beeten, Wildblumenwiese und Insektenhotel, Kräuterspiralen und Gartenhaus zu entdecken. Legendär sind die persönlich gestalteten und idyllischen Garten- und Sitzecken von Ute Böhne, die Wohnzimmeratmosphäre in die Natur bringen. Für die Kaffeepause empfiehlt das Ehepaar Böhne in diesem Jahr die 600 Meter entfernte „Kaffeeküche“ am Pestalozziweg in Kurparknähe mit einer reichhaltigen Auswahl hausgemachter Kuchen und Torten.
In Hüllhorst-Tengerholz öffnet Lena Kottkamp ihren Garten am Grenzweg 5 am 9. Juni von 11 bis 18 Uhr. Der bienenfreundliche Bauerngarten rund um ein Friesenhaus lockt mit nostalgischen Blumenbeeten und einem viktorianischen Gewächshaus. Wildfruchthecke, Beerensträucher, Obstwiese und Gemüsegärten mit Hochbeeten gefallen der Insektenwelt wie auch den Hühnern, Kaninchen und Lauf-Enten und der Familie. Wegen der laufenden Tiere im Garten sollten Hunde zuhause bleiben. Gäste können in Sitzecken, auch bei Kaffee und Kuchen, verweilen. Der Garten ist barrierefrei.
Ein Blick in den Garten Meier & Müller in Rahden-Pr.Ströhen. Foto: privat
Eine Gartenrundreise können Gartenfreunde in Stemwede angehen. Am Samstag, 8. Juni laden die vier Gärten der Töpferei Sundern ab 10 Uhr, der Garten von Lena Fenne in Haldem und die Rila-Gärten der Sinne in Levern ab 11 Uhr sowie der NaturGarten mit KunstObjekten in Niedermehnen ab 14 Uhr ein. Am Sonntag gesellt sich als Fünfter im Bunde der Garten Hartmann in Levern hinzu. Gestartet wird am Sonntag bei allen um 11 Uhr.
Lena Hartmann in Stemwede-Levern präsentiert Stauden, die sie zu farblichen Kompositionen zusammengefasst hat. Ein rosa-lila-weißen Blütenmeer mit Phlox und Astern, Prachtstaudenbeete in Gel-, Orange- und Rottönen und vielen weiteren Farben und auch ein Präriebeet mit Gräsern, Duftnesseln und Echinacea zu bestaunen. Neu ist ein Schnittblumenbeet. Wer mag, kann abschließend durch den Staudenkindergarten schlendern.
Ebenfalls in Levern liegen die Rila-Gärten der Sinne. Verschiedene Themengärten mit internationaler Ausrichtung, darunter japanisches, italienisches, chilenisches und afrikanisches Flair laden hier zu einer Reise durch die Kontinente ein. Geöffnet ist Samstag ab 11 Uhr und Sonntag ab 13 Uhr.
An beiden Westfälischen Gartentagen, jeweils von 10 bis 18 Uhr lädt das Künstlerehepaar Kathinka Luckmann und Gerd Lammers in ihren Naturgarten rund um die Töpferei in Stemwede-Sundern ein. Sie gestalten das weitläufige Gelände um ihren alten Hof zu einem Gesamtkunstwerk mit Skulpturen und Keramikwerken wie auch künstlerisch gestalteten Insektenhotels, das sich harmonisch in die Landschaft einfügen. Der Garten ist mit einer Permakultur vergleichbar und bietet Insektenblühflächen, Staudenbeete, Obstwiese, Gemüse- und Kräutergarten. Eine Outdoorküche, zwei Tiny-Houses und ein Tipi stehen für Garten- wie Urlaubsgäste offen. Bei Sonnenwetter zieht auch die Keramikausstellung von der Deele in den Garten um.
Weiter geht es nach Stemwede-Niedermehnen in den NaturGarten mit KunstObjekten von Jutta Wasels. Das 2 Hektar große Gelände ist ein Refugium für Mensch und besonders die Tiere. Über 4000 Vogelschutzgehölze rund um das Fachwerkhaus von 1839 schaffen Lebens- und Ruheräume. Teichanlage, Obstwiese und ein Labyrinth. Alles lädt ein die Langsamkeit zu entdecken – und die Kunst. Skulpturen und Objekte regionaler Künstlerinnen und Künstler sowie Bildhauerarbeiten der Shona-Kultur fügen sich teils versteckt in die Natur ein. Der NaturGarten öffnet am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag ab 11 Uhr und kostet 2,50 Euro Eintritt als Spende für den Dorferhalt. Führungen für Gruppen bietet Jutta Wasels auch ganzjährig an.
Hier sieht man einen Naturgarten mit Kunstobjekten in Stemwede-Niedermehnen. Foto: privat
Der „Hortus Quercuum“ von Lena Fenne im Zuschlag 3 in Stemwede-Haldem öffnet an beiden Westfälischen Gartentagen von 11 bis 18 Uhr. Er vereint die Grundsätze von Naturgarten und Permakultur und unterstützt mit den frei Bereichen Puffer-, Hotspot- und Ertragszone den Erhalt der Artenvielfalt in der Natur und Pflanzenwelt. Dafür wurde das Naturrefugium mehrfach beim Pflanzwettbewerb der Initiative „Deutschland summt“ prämiert.
Wer also Anregungen für die Gestaltung eines Naturgartens mit ansprechenden heimischen Pflanzen nach den eigenen Farb- und Blütenvorlieben sucht, der ist bei einer Vielzahl der offenen Privatgärten im Mühlenkreis goldrichtig. Und Tipps für die Pflanzung und Pflege wie auch Pflegeleichtigkeit gibt es gleich dazu.
Hier findet man denFlyer „Offene Gärten im Mühlenkreis 2024“ mit allen Terminen und Gartenbeschreibungen zum herunterladen.