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Spaß mit Augenmaß beim Pilzesammeln

Minden-Lübbecke -

20221117 hallo minden pilze

Zur Freude aller Pilzsammler ist dieses Jahr ein sehr gutes Pilzjahr – mancherorts strömen sie in Scharen in die Wälder, genießen den Herbst und die reiche Pilzernte. Dass Pilzfreunde sachkundig sein müssen, um keine giftigen Exemplare zu erwischen, ist den meisten bekannt. Andere Nebenwirkungen des Pilzesammelns sind dagegen weit weniger geläufig.

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Unsere heimischen Wälder sind in den letzten Jahren stark durch die lang anhaltende Dürre, Borkenkäferkalamität und Stürme geschädigt worden. Nun wird überall versucht, die Kahlflächen möglichst rasch wieder mit kleinen Bäumchen zu bepflanzen oder die Bäume zu erhalten, die sich von selber ansiedeln. Nun streifen täglich Scharen von Pilzsammlern durch den Wald und dringen auch weit abseits der Wege in „ruhige Ecken“ vor. Die Wildtiere versuchen jetzt, sich noch weiter zurück zu ziehen und suchen bevorzugt die frisch bepflanzten Kahlflächen auf, weil diese durch Brombeeren und Adlerfarn für Menschen schwer zugänglich sind. Dort müssen sie sich notgedrungen den ganzen Tag aufhalten und fressen die Triebe der gepflanzten Bäumchen ab. Dies verhindert die dringend nötige Wiederbewaldung! Hinzu kommt: Wenn alle Pilze abgeerntet werden, fehlen Sporen für die natürliche Vermehrung der Pilze, was nicht nur den Nachschub im nächsten Jahr gefährdet. Pilze sind auch Bestandteil des Ökosystems, ohne sie fehlt dem Wald ein wichtiger Baustein.

Für ein rücksichtsvolles Miteinander aller Interessen werben die Untere Naturschutzbehörde des Kreises und das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe gemeinsam: Bitte sammeln Sie nur so viele Pilze, wie Sie selbst frisch verbrauchen – erlaubt sind ein bis zwei Kilo pro Sammler und Tag. Denken Sie daran, dass der Wald, den Sie frei betreten dürfen, und die in ihm wachsenden Pilz, jemandem gehören. Sammeln Sie Pilze nicht in Naturschutzgebieten oder Natura-2000-Gebieten, da diese Gebiete unter besonderem Schutz stehen. Auch in vielen FFH-Gebieten ist ein Betreten der Flächen außerhalb der Wege generell verboten. Wer es genau wissen möchte, kann die Grenzen aller Schutzgebiete im Geoportal des Kreises einsehen (https://www.minden-luebbecke.de/Service/GEOportal/).

Bitte schützen und schonen Sie den Wald, seine Bewohner und andere Nutzer, indem Sie nur auf ausgewiesenen Parkplätzen parken, keine Bereiche mit nachwachsenden Jungbäumen oder frischen Aufforstungen betreten, keinen Müll hinterlassen und Hunde anleinen – dann steht einem vergnüglichen Nachmittag beim Pilzesammeln nichts im Wege.

Quelle: Kreis Minden-Lübbecke, Foto: Archiv