Vereint zu mehr Nachhaltigkeit
Espelkamp -

„Fest statt flüssig – Plastikmüll im Bad vermeiden“ lautete das Motto für Auszubildende des Ludwig-Steil-Hofs beim Produkte-Test der Verbraucherzentrale. Foto: Verbraucherzentrale
Feste Pflegeprodukte haben sich in den Regalen der Drogeriemärkte etabliert und bieten eine einfache Möglichkeit, um Plastikmüll im Bad zu verringern. Doch wie gut funktioniert die Umstellung auf festes Shampoo in der Praxis? Dreizehn Auszubildende und zwei Lehrerinnen des Ludwig-Steil-Hofs in Espelkamp haben es ausprobiert. Sie nahmen an der Aktion der Verbraucherzentrale NRW „Fest statt flüssig – Plastikmüll im Bad vermeiden“ teil und testeten zwei Wochen lang festes Shampoo. Ihre Erfahrungen hielten sie in einem kurzen Fragebogen fest, den die Umweltberatung des Kreises Minden-Lübbecke entwickelt hatte. „Das Thema Nachhaltigkeit ist mir persönlich sehr wichtig. Deshalb suche ich immer wieder nach Wegen das Thema in den Unterricht einzubringen. Zum Beispiel suchen wir gemeinsam nach Wegen, Energie zu sparen oder beschäftigen uns mit dem Thema Müllvermeidung“, sagt Ina Böker, Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und tätig am Ludwig-Steil-Hof.
Die Bilanz des Selbstversuchs fällt überwiegend positiv aus. „Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt, das feste Shampoo zum Haarewaschen zu verwenden, anstelle meines flüssigen Shampoos in der Plastikflasche. Wenn man den Shampoo-Bar danach in ein trockenes Seifensäckchen steckt, kann es gut trocknen“, sagt eine der teilnehmenden Auszubildenden aus dem Bereich Hauswirtschaft.
Insgesamt waren mehr als zwei Drittel der Teilnehmer:innen mit dem Waschergebnis des festen Shampoos zufrieden. Acht wollen auch nach der Aktion weiter festes Shampoo verwenden. Unzufrieden waren die Teilnehmenden mit der Handhabung, da die festen Shampoostücke leichter aus der Hand rutschen. Probleme gab es teilweise auch mit zu trockenem Haar. Hier könnte die Wahl eines anderen festen Shampoos oder die Verwendung einer Spülung Abhilfe schaffen.
Shampoobars enthalten ähnliche Inhaltsstoffe wie flüssige Shampoos, allerdings ohne hinzugefügtes Wasser, erklärt Umweltberaterin Sabrina Nerge. Außerdem müssen den Produkten keine Konservierungsmittel zugesetzt werden, denn Bakterien benötigen Wasser, um sich zu vermehren. Oft enthalten sie zudem weniger Duft- und Farbstoffe. Das schont die Haut und die Umwelt. Die Ökobilanz fester Pflegeprodukte fällt besser aus als die von flüssigen. „Flüssige Shampoos beispielsweise bestehen zu 70 bis 90 Prozent aus Wasser, das in Plastikflaschen verpackt und transportiert werden muss “, sagt Nerge.
Den beteiligten Auszubildenden hat es Spaß gemacht, bei der Aktion mitzumachen. Eine weitere Aktion zur Reparatur und längeren Nutzung von Textilien wurde im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung vom Ludwig-Steil-Hof mit der Umweltberatung der Verbraucherzentrale durchgeführt.
Viele Informationen, wie sich Plastikmüll im Bad vermeiden lässt, hat die Verbraucherzentrale NRW hier im Internet zusammengestellt.