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'Viel Arbeit – und leider auch immer mehr Bürokratie'

Espelkamp -

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Larissa Mattlage (links), Vorsitzende des Dehoga-Kreisverbands Minden-Lübbecke, und Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Ostwestfalen, freuen sich auf die Jahreshauptversammlung auf Schloss Benkhausen.

Hohe Energiekosten, gestiegene Lebensmittelpreise und Personalmangel: Die Gastronomie steht vor enormen Herausforderungen. Viele Betriebe haben zudem immer noch mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Trotzdem war die Stimmung gut, als die rund 30 Mitglieder des Dehoga-Kreisverbands Minden-Lübbecke kürzlich zur Jahreshauptversammlung auf Schloss Benkhausen zusammenkamen. Die neue Kreisvorsitzende Larissa Mattlage hatte die Teilnehmer in das Schlosscafé „Die Rentei“ geladen. Auch Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Ostwestfalen, war mit von der Partie.

Als Leiterin von Schloss Benkhausen begrüßte Larissa Mattlage zunächst die Anwesenden und skizzierte kurz die erfolgreiche Entwicklung, die der Standort in den vergangenen Jahren genommen hatte. „Wir haben 2013 mit zehn Mitarbeitern angefangen und haben nun fast 50 Beschäftigte.“ Larissa Mattlage berichtete davon, dass sich die Situation der Gastronomie in den vergangenen Jahren verändert hätte. Neben der schwierigen Mitarbeitersuche stellten auch die gestiegenen Kosten die Betreiber vor Probleme. Hinzu komme, dass Gäste oftmals Reservierungen nicht absagten oder mit einer geringeren Anzahl an Personen erschienen. „Das ist sehr schade, da wir ja entsprechende Lebensmittel und Personal einplanen. Außerdem hätten andere Gäste den Tisch gerne genommen“, erklärte die Schloss-Chefin.

Auch Regine Tönsing bestätigte, dass sich die Bedingungen der Gastronomie-Branche verändert hätten. „Es ist alles nicht mehr so einfach wie früher“, so die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Ostwestfalen. „Es gibt immer mehr Arbeit und leider auch immer mehr Bürokratie.“ Trotzdem waren die Anwesenden guter Dinge. Das Weihnachtsgeschäft stimmt zuversichtlich und hat gezeigt, dass das Angebot der Branche beim Gast grundsätzlich hoch im Kurs steht und moderate Preissteigerungen auch akzeptiert werden. Hinzu kommt, dass die anwesenden Gastronomen ihren Beruf seit vielen Jahren mit Leidenschaft ausüben und es gewohnt sind, tatkräftig anzupacken und sich nicht unterkriegen zu lassen.

Eine der aktuellen Herausforderungen ist die Pflicht, für Speisen und Getränke außer Haus auch Mehrwegbehälter anzubieten. Seit 1. Januar 2023 haben Gäste die Wahl zwischen Einweg- und Mehrwegbehältern. Trotz der eindeutigen Gesetzeslage blieben bei den Betroffenen noch Fragen offen: Was ist mit dem Hygieneaspekt? Welche Anbieter von Mehrbehälter gibt es vor Ort? Wie ist die Resonanz der Verbraucher? Auch wenn der Ansatz, Einwegverpackungen zu vermeiden, in die richtige Richtung gehe, sei die Umsetzung noch mit einigen Unklarheiten behaftet.

Das Thema Ausbildung brannte vielen Anwesenden ebenfalls unter den Nägeln. Der Personalmangel schlägt sich mittlerweile bei der Suche nach Azubis nieder. Für Regine Tönsing ist das auch ein Kommunikationsproblem. „Wir müssen die Attraktivität der Berufe deutlicher herausstellen“, so die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin. Das deutsche Ausbildungssystem genieße einen hervorragenden Ruf und ermögliche bei entsprechender Leistung nicht nur ein schnelles Vorwärtskommen, sondern sei auch eine hervorragende Grundlage, um international Erfahrungen zu sammeln.

Quelle und Foto: Gauselmann Gruppe