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Wildwest bei der Planung von Windkraftanlagen

Minden-Lübbecke -

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Hier sieht man Kraniche in Oppenwehe. Foto: Lothar Meckling.

Während die Bezirksregierung Detmold für den Regierungsbezirk in einem geordneten Verfahren Windkraft-Vorrangflächen ausweisen will und diese Planungen kurz vor dem Abschluss stehen, sind aktuell verschiedene Projektierer in unserem Kreisgebiet unterwegs, die heuschreckenartig noch mal gerade auf die Schnelle Windkraftanlagen überall dort bauen wollen, wo das eigentlich nicht vorgesehen ist.

Diese Wildwest-Manieren unterlaufen damit die Regionalplanung, die zwar nicht frei von Kritik ist, aber zumindest eine kritierienbasierte, geordnete Planung bedeutet.

Dieses Vorgehen ist eine Katastrophe für Anwohner und Natur, denn im Regionalplan erfolgt die Ausweisung von Vorrangflächen nach einem festgelegten Kriterienkatalog, der sowohl die Belange von Natur und Landschaft als auch den Anwohnerschutz berücksichtigen soll. Die Projektierer gehen nun gezielt in solche Gebiete hinein, die im Regionalplan aus gutem Grund nicht vorgesehen sind. Den Flächeneigentümern werden dabei für einen Standort einer Windkraftanlage über 50.000 € Pacht pro Jahr geboten, den die BürgerInnen über ihren Strompreis mit bezahlen müssen. Und auch die Gemeinden werden mit Einnahmen gelockt.
Dem NABU sind solche Vorgehensweisen aus Rothenuffeln/Unterlübbe zwischen Bastau und B65 , direkt am Vogelschutzgebiet Bastauwiesen, bekannt. Ebenso aus dem Bereich Oppendorf, wo heute die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens im Bauausschuss ansteht. Letztlich ist aber der Kreis Minden-Lübbecke Genehmigungsbehörde.

Der Oppenweher Fledder und der Oppendorfer Fledder sind im Regionalplan aus naturschutzfachlicher Sicht für Windkraftanlagen ungeeignet. Tausende von Kranichen, Bläss – und Saatgänsen halten sich hier wochenlang während des Zuges auf. Hier finden sich nicht nur Nahrungsflächen sondern sogar Kranich-Schlafplätze auf den überfluteten Ackerflächen zwischen dem Oppenweher Moor und dem Stemweder Berg.

Die Projektierer kümmert das herzlich wenig. 16 Anlagen mit einer Höhe von 280 m, der Kölner Dom ist 157 m hoch, sollen hier noch schnell vor den im Regionalplan vorgesehenen 14.000 ha Windkraftflächen in Ostwestfalen Lippe genehmigt werden.

Der NABU Minden-Lübbecke spricht sich ganz klar für einen geordneten Ausbau der Windkraft aus. Da per Bundesgesetz der Artenschutz im Rahmen der erneuerbaren Energiegesetze ohnehin so gut wie abgeschafft wurde, ist es aus seiner Sicht angesichts des Artensterbens umso wichtiger, diesen rein monetär begründeten Planungen, die den Schutz wichtiger Lebensräume ad adsurdum führen, entgegenzutreten. Der NABU fordert, diese Wildwest – Methoden bei der Windkraft-Planung zu stoppen!

Quelle: NABU Kreisverband Minden-Lübbecke