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Sicher wohnen! Wie Lübbecke befestigt wurde

Lübbecke -

Hlidbeki - 1.250 Jahre Lübbecke! Die Stadt Lübbecke feiert ein bedeutendes Jubiläum, und wir werfen einen Blick auf ihre bewegte Vergangenheit. Nach der ersten Erwähnung im Jahr 775 geht unsere Zeitreise nun ins Mittelalter, in eine Epoche, in der Schutz und Sicherheit eine zentrale Rolle spielten.

Rekonstruktion der Landesburg Reineberg, Zeichnung W. Tiemeier, 2019. Repro: © StadtAL 

Hlidbeki - 1.250 Jahre Lübbecke! Die Stadt Lübbecke feiert ein bedeutendes Jubiläum, und wir werfen einen Blick auf ihre bewegte Vergangenheit. Nach der ersten Erwähnung im Jahr 775 geht unsere Zeitreise nun ins Mittelalter, in eine Epoche, in der Schutz und Sicherheit eine zentrale Rolle spielten.

Die Anfänge: Wasser, Land und erste Sicherungsmaßnahmen

Der Name Lübbecke (Hlidbeki = "klarer Bach") verrät bereits die Bedeutung der Wasserversorgung durch die Ronceva. Eine funktionierende Wasserversorgung war für die Siedlung essenziell, ebenso wie fruchtbare Äcker, Weideflächen sowie ausreichend Holz und Stein für den Bau von Häusern und Befestigungen.

Im Jahr 975 schenkte Kaiser Otto II. Ländereien in Lübbecke dem Bistum Minden. Damit begann eine Entwicklung, in der sich die Mindener Bischöfe nicht nur als geistliche Führer, sondern auch als Landesherren etablierten. Ihre territoriale Macht musste gesichert werden.

Hlidbeki - 1.250 Jahre Lübbecke! Die Stadt Lübbecke feiert ein bedeutendes Jubiläum, und wir werfen einen Blick auf ihre bewegte Vergangenheit. Nach der ersten Erwähnung im Jahr 775 geht unsere Zeitreise nun ins Mittelalter, in eine Epoche, in der Schutz und Sicherheit eine zentrale Rolle spielten.

Karte von Vierlinden, 1793, an der rechten unteren Ecke des „Dreiecks“ die Bezeichnung „Landwehr“ und ein mit Bleistift eingezeichneter Schlagbaum. StadtAL, A 224, Bl. 10'+11 

Die Entwicklung zur Stadt: Weichbildrecht und erste Befestigungen

1242 verlieh Bischof Johannes von Diepholz Lübbecke das Weichbildrecht, wodurch es den Status einer Minderstadt erhielt. Um Schutz zu gewähren, wurden erste Befestigungen errichtet: Die Siedlung wurde mit Gräben umgeben, die sich an die natürlichen Gegebenheiten anpassten. Diese schützten nicht nur vor wilden Tieren, sondern auch vor Angreifern.

Zusätzlich wurde eine Landwehr als äußere Verteidigungslinie errichtet. Sie umschloss ein weiträumiges Gebiet und bestand aus Erdwällen, die mit Dornenhecken bepflanzt wurden. Schlagbäume sicherten die Durchgänge und Wachtürme ermöglichten eine Überwachung des Umlands. Bis ins 18. Jahrhundert wurden diese Befestigungen immer wieder erneuert.

Die Stadtmauer entsteht: Lübbecke wird zur Festung

Die bloße Landwehr war auf Dauer nicht genug. 1279 verlieh Bischof Volquin von Schwalenberg Lübbecke das Stadtrecht und ließ die Stadt weiter befestigen. Mit großen finanziellen Anstrengungen wurden doppelte Gräben und eine Stadtmauer errichtet. Vier Tore führten in die Stadt, die dadurch wirtschaftlich, politisch und militärisch an Bedeutung gewann.

Hlidbeki - 1.250 Jahre Lübbecke! Die Stadt Lübbecke feiert ein bedeutendes Jubiläum, und wir werfen einen Blick auf ihre bewegte Vergangenheit. Nach der ersten Erwähnung im Jahr 775 geht unsere Zeitreise nun ins Mittelalter, in eine Epoche, in der Schutz und Sicherheit eine zentrale Rolle spielten.

Rekonstruktion eines Schlagbaumes, mit KI-generiert, 2025

Herausforderungen im 30-jährigen Krieg und der Niedergang der Befestigungen

Mit der fortschreitenden Entwicklung der Waffentechnik boten die mittelalterlichen Befestigungen im 17. Jahrhundert keinen ausreichenden Schutz mehr. Während des 30-jährigen Krieges wurde Lübbecke mehrfach geplündert. 1682 waren die Mauern und Türme bereits so verfallen, dass die Stadtverwaltung ihre Baufälligkeit beklagte. Wegen Geldmangels konnten nur notdürftige Reparaturen vorgenommen werden.

Das Erbe der Befestigungen

Trotz des Verfalls prägen Spuren der alten Befestigungen noch heute das Stadtbild. Straßennamen wie "In der Landwehr" oder "Landwehrbrink" erinnern an vergangene Schutzmaßnahmen. Auch das Stadtwappen mit der Mauerkrone und dem goldenen Stern verweist auf die historische Bedeutung der Stadtbefestigungen.

Hlidbeki - 1.250 Jahre Lübbecke! Die Stadt Lübbecke feiert ein bedeutendes Jubiläum, und wir werfen einen Blick auf ihre bewegte Vergangenheit. Nach der ersten Erwähnung im Jahr 775 geht unsere Zeitreise nun ins Mittelalter, in eine Epoche, in der Schutz und Sicherheit eine zentrale Rolle spielten.

Großes Stadtsiegel, 14. Jahrhundert, mit dem im Stadttor stehenden Mindener Bischof.

Die Geschichte zeigt: Lübbecke hat sich stets den Herausforderungen der Zeit gestellt. Die nächste Frage ist nun: Wer konnte sich einen Platz in der aufstrebenden Stadtgesellschaft sichern? Dies beleuchtet der nächste Beitrag im Jubiläumsjahr!

Quelle: Stadt Lübbecke